Cachaça ist der National-Schnaps Brasiliens: ein klarer (oder goldener) Spirit aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft, meist mit 38–48 % Vol. Alkohol.
Außerhalb von Brasilien kennst du ihn fast immer im Caipirinha, in Brasilien wird er aber auch gern pur gesippt – vor allem die guten, im Holzfass gereiften Sorten.
Was es sonst noch Spannendes über den Cachaça zu erfahren gibt erfährst du in diesem Beitrag:
Woher kommt der Name?
Was steckt drin und welche Unterschiede gibt es?
Wofür wird Cachaça verwendet?
Wie lange ist er haltbar?
Wie sieht es mit den Kalorien aus?
Und zum Schluss:
Ein Rezept für einen klassischen Caipirinha
Woher kommt der Name Cachaça?
Cachaça hat eine ziemlich lange Story – die ersten Versionen tauchten schon im 16. Jahrhundert in den Zuckerrohrmühlen der portugiesischen Kolonien in Brasilien auf.
Zur Herkunft des Namens gibt’s verschiedene Theorien:
- In alten Zuckerrohrmühlen nannte man den Schaum auf kochendem Zuckerrohrsaft wohl „cagaça“ – daraus wurde mit der Zeit Cachaça.
- Später ging der Name auf den destillierten Zuckerrohrbrand über, der zuerst Sklaven und einfachen Arbeitern gegeben wurde und irgendwann zur Volks-Spirituose wurde.
Heute ist „Cachaça“ sogar gesetzlich geschützt: Nur was in Brasilien aus Zuckerrohrsaft gebrannt wird, darf so heißen – ähnlich wie bei Tequila oder Cognac.
Was steckt drin? Herstellung & Zutaten
Cachaça ist NICHT einfach „Rum aus Brasilien“, auch wenn viele das sagen – der Unterschied steckt im Detail:
Grundzutat
- Frisch gepresster Zuckerrohrsaft
- dazu Wasser & Hefe, die den Zucker zu Alkohol vergären
Im Gegensatz dazu wird klassischer Rum meist aus Melasse, also einem Nebenprodukt der Zuckerproduktion, gebrannt.
Der Weg von der Pflanze in die Flasche
Ganz grob läuft es so:
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Zuckerrohr ernten & auspressen – der Saft muss schnell verarbeitet werden, weil er schnell gärt.
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Gären lassen – Hefe kommt dazu, aus Zucker wird Alkohol.
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Destillieren – meist in Kupferbrennblasen oder Kolonnen; es entsteht ein Brand mit ca. 38–48 % Vol.
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Optional: Lagerung im Holzfass – je nach Holz (z. B. Eiche, Amburana, Jequitibá) entstehen ganz unterschiedliche Aromen – von vanillig-weich bis würzig-holziger Vibe.
Weiß vs. Gold
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Weiße Cachaça (branca/prata)
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Goldene Cachaça (amarela/ouro)
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| Lagerung |
meist kurz oder gar nicht gelagert |
im Holzfass gelagert, teilweise mehrere Jahre |
| Geschmack |
klar, frisch, grasig |
komplexer, milder, oft mit Vanille-, Holz- und Gewürznoten |
| Verwendung |
perfekt für Caipirinha und Mixdrinks |
wird gern pur getrunken (Shot war gestern, hier wird genossen 😉) |
Wofür verwendet man Cachaça?
1. Cocktails (allen voran: Caipirinha)
International ist Cachaça fast gleichbedeutend mit Caipirinha – dem brasilianischen Nationalcocktail aus Cachaça, Limette, Zucker und Eis.
Aber du kannst damit noch viel mehr machen:
- fruchtige Batidas (z. B. mit Maracuja, Kokos, Erdbeere)
- Cachaça-Mojitos oder Sour-Varianten
- Tiki-Style Drinks mit tropischen Säften
2. Pur genießen
Gute, gereifte Cachaças werden in Brasilien wie Whisky oder Rum bei Zimmertemperatur aus kleinen Gläsern langsam weggenippt. Gerade bei hochwertigen, im Holz gelagerten Abfüllungen ist das aromatisch richtig spannend.
3. Küche & BBQ
Fun Fact: In Brasilien landet Cachaça auch in Marinaden (z. B. für Fleisch), in Desserts und Kuchen und manchmal sogar in Saucen beim Churrasco-BBQ.
Haltbarkeit: Wie lange ist Cachaça haltbar?
Good News: Cachaça ist deutlich unkomplizierter als frische Säfte oder Sirups.
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Ungeöffnet:
Praktisch jahrelang haltbar, solange die Flasche dicht ist und normal gelagert wird.
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Geöffnet:
Technisch gesehen ebenfalls sehr lange haltbar, weil hoher Alkoholgehalt. Idealerweise kühl, dunkel, aufrecht stehend lagern und gut verschließen.
Nach vielen Jahren kann sich das Aroma leicht verändern (Oxidation), besonders bei offen herumstehenden Flaschen. Direkt schlecht im Sinne von „umkippen“ wird Cachaça aber nicht so schnell – Alkohol ist ein ziemlich guter Konservierer.
Kurz gesagt:
Solange nichts komisch riecht, schimmelt oder trüb wird (was bei Spirituosen extrem selten ist), kannst du Cachaça sehr lange bedenkenlos nutzen.
Kalorien in Cachaça – was steckt drin?
Cachaça ist ein klarer Schnaps, also fast nur Alkohol und ein bisschen Wasser.
Typische Nährwerte (ca. 32–40 % Vol., pro 20 ml „Shot“):
- rund 60 kcal
- 0 g Kohlenhydrate
- 0 g Fett
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0 g Eiweiß
Hochgerechnet sind das ungefähr 250–300 kcal auf 100 ml – ähnlich wie andere klare Spirituosen mit ~40 %. Je höher der Alkoholgehalt, desto mehr Kalorien.
Die meisten Kalorien im fertigen Drink kommen dann nicht nur vom Cachaça, sondern vor allem von Zucker (z. B. im Caipirinha), Sirups und Säften.
Rezept: Klassischer Caipirinha mit Cachaça
Und jetzt der Star, wegen dem die meisten überhaupt nach Cachaça googeln: der Caipi. 🍋
Zutaten (für 1 Glas)
- 1 Bio-Limette
- 2–3 TL feiner Zucker (weiß oder Rohrzucker, je nach Geschmack)
- 5–6 cl Cachaça (am besten eine gute weiße/prata-Qualität)
- Crushed Ice oder grob zerkleinertes Eis
Zubereitung
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Limette vorbereiten
Limette waschen, Enden abschneiden, in 6–8 Stücke schneiden.
In ein stabiles Tumbler-Glas geben.
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Zucker dazu & muddeln
Zucker über die Limettenstücke streuen.
Mit einem Stößel leicht andrücken – Ziel: Saft + etwas Öl aus der Schale lösen, aber die Schale nicht totquetschen (sonst wird’s bitter!).
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Cachaça einfüllen
Glas mit Eis auffüllen, dann Cachaça darüber gießen.
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Umrühren
Alles kräftig umrühren, bis sich der Zucker größtenteils gelöst hat und Limette, Eis & Cachaça gut vermischt sind.
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Servieren
Mit einem kurzen Strohhalm und ggf. Limettenscheibe servieren – fertig ist dein Caipi wie in Brasilien.
Tipp:
Wenn du es weniger süß oder weniger stark magst, einfach weniger Zucker verwenden oder einen Teil Cachaça durch Sprudelwasser ersetzen (dann ist es zwar kein klassischer Caipi mehr, aber dein Drink, deine Regeln 😄).
Und wenn du keine Lust zum Selbermixen hast und einfach trinken und genießen möchtest, dann probier unseren leckeren fertigen Caipirinha aus dem Fass!
